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Der Gang zu den „Sieben Fußfällen“ auf den Petersberg von Franz Josef Blümling
Der Gang zu den „Sieben Fußfällen“ ist einer der ältesten Formen des Kreuzweges. Dies ist ein frommer Brauch, der heute noch in der Eifel gepflegt wird.

Die auch in Neef und im Kloster Stuben vorgenommenen Bittgänge endeten an der Peterskapelle auf dem Berg. Noch zum Teil erhaltene Stationen am Wege nach Stuben wie auch nach Neef reichen bis in das 17. Beziehungsweise 19. Jahrhundert zurück.

Seinen Namen erhielt der Bittgang von der Gewohnheit, sich an einzelnen Stationen mit beiden Knien gleichzeitig zu Boden fallen zu lassen. Unterwegs wurde der Schmerzhafte Rosenkranz und vor der Station ein Vaterunser gebetet.

Die Themen der Stationen variierten von Ort zu Ort. Doch jedes Mal war das Gebet Jesu am Ölberg der Ausgangspunkt.

Vor allem als Sterbebrauch war der Gang verbreitet. Meist beteten auf diese Weise sieben Mädchen vor einem Begräbnis für das ewige Seelenheil des im Sterbehaus aufgebarten Verstorbenen. Nach dem Bittgang gab es für die Beter als verdienten Lohn Kaffee und Kuchen im Trauerhaus.

Dennoch waren die „Sieben Fußfälle“ nicht nur ein Totengebet: Besonders an den Freitagen in der Fastenzeit wurden sie gegangen.

Auch auf dem westlichen Abhang des Petersberges wurden neue Parzellen geschaffen und moderne Wege angelegt. So ist der ursprüngliche Weg vom Kloster Stuben aus zum Petersberg in ursprünglicher Form nicht mehr vorhanden und Kreuzwegstationen stehen nun auch schon mal mitten in den Weinfeldern.
 
 
 
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Lange wurden die Verstorbenen auf ihrem letzten Weg über einen steilen und holprigen Weinbergpfad nach oben getragen. Dies geschah in einem frommen und feierlichen Ritual unter Beteiligung der Dorfgemeinschaft. Im Rahmen einer Flurbereinigung wurde der alte "Totenweg" mitsamt der Stationen größtenteils überwalzt. Nur noch wenige Stationen sind erhalten geblieben. Der letzte Verstorbene, welcher der alten Tradition nach über den Totenweg zum Petersberg gebracht wurde, war der 1957 verstorbene Pfarrer Rauber. Ihm erfüllte man mit dieser Würdigung einen letzten Wunsch.
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